Tätigkeits- und Reisebericht für die Mitgliederversammlung am 21.3.2012
Im Jahre 2011 besuchten wir (Lisa und Jürgen Rauber) das Projekt zweimal und zusätzlich noch Fee Schäfer und Gudrun Kaffrell Vomhof.
Beim ersten Besuch im April wurde der peruanische Verein mithilfe unserer Anwältin neu eingetragen.
Er trägt jetzt den Namen „ Asociacion Puente Santa Rosa de Lima alper“ (für Alemania Peru). Der Verein hat 8 Mitglieder, wovon 3 mein Mann, ich und unsere Tochter sind. Dies war nötig, weil der ursprüngliche Verein noch auf den Namen von Frau Eva Morera und ihre beiden Töchter eingetragen ist und diese aus dem Projekt ausgestiegen sind.
Die Zahl der Kinder ist inzwischen auf 39 gestiegen und der nächste Schüler von Puente Junior hat mit dem BWL- Studium an der Universität begonnen. Seine Patin hat sich bereit erklärt die Kosten zu tragen.
Die 20-jährige Regina (unser ältestes „Puentekind“) hat inzwischen mit dem Psychologie-Studium Psychologie an der Uni UPAO begonnen. Sie schreibt, daß sie ganz stolz darauf sei, weil sie immer einen weißen Kittel tragen müsse.
Wir haben die neu aufgenommenen Kinder und Jugendlichen zuhause besucht und mit mehreren Eltern Gespräche geführt. Dabei mussten wir leider auch entscheiden zwei Kinder für ein Jahr auszuschließen, mit der Option nach einem Jahr die Entscheidung zu überprüfen.
Auch haben wir lange diskutiert, nach welchen Kriterien wir Minikredite vergeben. Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen. Mario Esteban will sich bei einem Freund aus einer peruanischen Bank informieren, nach welchen Kriterien sie Minikredite vergibt.
Wir waren entsetzt, als wir die Darlehensunterlagen einer unserer Mütter mit 5 Kindern zu sehen bekamen. Sie bezahlte damit ein kleines Grundstück und der Zinssatz war 50%!!
Wir sind an fünf Tagen mit jeweils 7 Kindern zu Topitop (eine Art peruanisches H&M) zum Einkaufen gegangen. Sie durften sich 4 Kleidungsstücke aussuchen. Die meisten von ihnen haben noch nie neue Kleider bekommen.
Außerdem bekam jedes Kind ein paar Schuhe.
Inzwischen gibt es 4 peruanische Paten.
Frau Kaffrell und ich haben die peruanische Buchführung überprüft und darauf gedrängt, daß mehr über die Bank und weniger über den Barverkehr abgewickelt wird.
Das ist sehr schwierig durchzusetzen, weil dort lange Wege zurückgelegt werden und immer Quittungen unterschrieben werden müssen.
So habe ich mit dem Chauffeur und der Mutter, die kocht, ein Konto eröffnet und durchgesetzt, daß ihr Geld auf das Konto überwiesen wird. Der Chauffeur fuhr teilweise eine Stunde ins Büro, um das Geld für eine halbe Tankfüllung abzuholen.
Auch die Lehrer und das Sportprogramm werden jetzt so bezahlt.
Am 11. April werden wir wieder hinfliegen und uns dann mit der Architektin treffen und hoffentlich die 1. Etappe des Baus planen.
Dazu bedarf es wie immer in Peru zahlloser Anträge und Einträge, die unsere Anwältin alle in die Wege leitet. Es muß sichergestellt werden, daß der Bau auf den Verein eingetragen wird, um Verwicklungen in der Zukunft zu vermeiden.
Mainz, den 21.3.2012 Lisa Rauber
Nachtrag: Wir haben am Wochenende vom Ehepaar Schmidt die Zusage erhalten, daß wir 100000 € für den Bau (2012) und 70 000 (2013) erhalten. Das bedeutet, wir können mit dem Bau beginnen.