Reisebericht November 2017 – Januar 2018
Liebe Mitglieder, Paten und Spender,
wie immer hatten wir wieder sehr viel Netzwerkarbeit und auch bauliche Veränderungen anzukurbeln. Der Sportplatz wurde fertig eingerichtet und bemalt und ein Schutzzaun darum gebaut, damit die Pflanzen nicht beschädigt werden.
Daraufhin kam es zu einem freundschaftlichen Besuch des Polizeisportvereins und einem Fußballfreundschaftsspiel,welches einmal von Puente und einmal von den Gästen gewonnen wurde. Während der sehr langen Sommerferien wurde das Sommerprogramm gestartet, mit Sport, Karate, Kochen, Backen und Handarbeiten. Im Zuge dessen haben wir die Überdachung der Terrasse in Auftrag gegeben, damit dort demnächst der Karateunterricht stattfinden kann.
Im Sommer ist die Sonneneinstrahlung sonst zu stark. Da nicht alle studieren können, haben wir uns nach anderen Ausbildungsmöglichkeiten umgeschaut und waren deshalb bei Tecsup, die so etwas wie duale Ausbildungsplätze anbieten, also praktisch eine Berufsfachschule. Außerdem wird das Friseurprojekt jetzt wohl endlich starten.
Ganz Trujillo war in heller Aufregung wegen des Papstbesuches. In unserem kleinen Fischerort waren 500 000 Menschen und die Veranstaltung fand am Strand statt. Überall wo der Pabst entlang fuhr, wurden die Straßen neu geteert und die
„rompe muelles = Achsenbrecher“ entfernt, alles neu gestrichen und übertüncht,
auch die Häuser der Überschwemmungsopfer, die der Pabst ausdrücklich besuchen wollte.
Es wurde einfach eine Bretterwand davor gebaut….
Thomas Knierihm von der Diakonie kam zu Besuch und zusammen mit den Freiwilligen haben wir eine neue Einsatzstelle gefunden:
eine Schule für Behinderte, die für peruanische Verhältnisse sehr gut ausgestattet ist.
Die Friseurlehrerin wird in jeden Kurs eine behinderte Teilnehmerin aufnehmen und bei dem nächsten geplanten Konzert wird der Chor der Behindertenschule mitwirken.
Dort werden die zwei Freiwilligen Jonas und Carla den Rest ihres Einsatzes verbringen.
Gudrun Kaffrell besuchte zum 4. Mal ihre Patenkinder und war sichtlich darüber beeindruckt, wie sich das Gelände von Puente zum Positiven gewandelt hat. Es ist ein kleines Paradies geworden.
Sorgen machen uns einige Kinder, die in unzumutbaren Verhältnissen wohnen. z.B. 5 Kinder, Mutter, Katze und Hund in einem Zimmer ohne Fenster. Wasser leiht die Nachbarin und die Geschäfte werden in einen Eimer verrichtet und dann nachts auf
die Straße gekippt. Wir konnten die älteste Tochter, die 18 ist und Psychologie
studiert, dazu überreden, im Juli in die Wohnung in Puente zu ziehen, wo wir eine kleine Studenten-WG planen.
Sarah ist im Dezember nach Deutschland zurückgekehrt und Carla ist neu dazugekommen. Die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen läuft gut.
Seit Dezember ist Brisa bei ihrer Patin in Mainz und macht ein Praktikum in einem Kindergarten.
Auch haben wir die Struktur von Puente Peru geändert. Rosa wird gleichberechtigt mit Nena im Team arbeiten und die älteren Kinder betreuen. Sie setzt die Darlehensverträge für die Studierenden auf, in denen sie verpflichtet werden, bei Arbeitsbeginn 10% ihres Gehaltes zurück zu zahlen bis die Darlehenssumme getilgt ist. Da ein gemeinnütziger Verein kein Darlehen in Peru vergeben kann, mussten die Verträge mit der Klausel, dass wir das Geld an Puente zurückzahlen, in unserem und Fee Schäfers Namen aufgesetzt werden. Wie immer in Peru: Stunden beim Notar, denn dort muss ein Peruaner bezeugen, dass wir wir sind und andere Absurditäten. Da kommt einem die Verwaltung in Deutschland herrlich einfach vor. Man muss also schon eine gehörige Portion Liebe für dieses Land und die Kinder haben, um das immer wieder aufs Neue freiwillig durchzumachen!
Herzlichen Dank für Ihre/Eure nachhaltige Unterstützung, die diese Arbeit möglich
macht.
Mainz, den 28.2.2018
Download:
Puente Reisebericht 11_17-01_18w-PDF